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Das Alaska-Yukon-Bulletin

© 2009-2010 taipress Kiesbauer GbR, Ahrensburg


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Eisbären

ARCHIV
WIRTSCHAFT

Bevölkerung Alaskas weiter gewachsen
21.12.2010 Das Bevölkerungswachstum Alaskas hat sich in den letzten zehn Jahren zwar etwas verlangsamt, war in dieser Zeit aber immer noch stärker als in 35 anderen US-Staaten. Am 1. April 2010 lebten 710231 Menschen in Alaska, 83299 mehr als zehn Jahre zuvor.

Alaska klagt gegen Eisbären-Schutzzone
21.12.2010 Alaska will nun auch gegen die Einrichtung einer Eisbären-Schutzzone (siehe Journal 24.11.2010) klagen. Die Alaska-Staatsregierung und große Teile der Wirtschaft Alaskas halten die Schutzzone für unnötig und äußerst wirtschaftsschädlich.

Arbeitslosenquote stieg auf 8 Prozent
17.12.2010 Obwohl die Zahl der Arbeitsplätze in Alaska im November um 1,2 Prozent stieg, erhöhte sich auch die Arbeitslosenrate von 7,9 auf 8 Prozent. Damit blieb sie immer noch - wie seit 25 Monaten - erheblich unter der nationalen Quote von 9,8 Prozent und auch unter dem Novemberwert 2009 für Alaska (8,5 Prozent). In Anchorage blieb die Arbeitslosenrate mit 6,4 Prozent seit September konstant.

Umweltschutz-Grenzwert für Quecksilber festgelegt
17.12.2010 Die EPA (Environmental Protection Agency) hat erstmals einen Grenzwert für die Umweltverschmutzung durch Quecksilber festgelegt: Knapp 600 Kilogramm pro Jahr - 77 Prozent weniger als im Jahre 2007 festgestellt. Das trifft Goldminen, die erhebliche Mengen Quecksilber zum Auslösen des Goldes aus dem Erz verwenden.

2011 mehr Kreuzfahrtschiffe in Anchorage
16.12.2010 Der Hafen von Anchorage erwartet im kommenden Jahr mehr Kreuzfahrtschiffe als 2010. Im vergangenen Jahr hatte die Wirtschaft der Stadt keinen nennenswerten Nutzen aus dem Kreuzfahrt-Tourismus. Die Passagiere gingen meistens zum Essen aufs Schiff zurück. Lediglich das Fehlen einer Verkaufssteuer in Anchorage führte zu Einzelhandelsumsätzen, vor allem bei elektronischen Geräten.

Seelachs- und Kabeljauquoten erhöht
15.12.2010 Da sich die Bestände an Alaska-Seelachs (pollock) in der Beringsee erfreulich erholt haben, wurde die Fangquote für 2011 wieder auf das Durchschnittsmaß (1,3 Millionen Tonnen) angehoben. Auch die Quote für den pazifischen Kabeljau wurde - auf knapp 230000 Tonnen - deutlich erhöht.

Knik-Brücke von der Bundesregierung gebilligt
15.12.2010 Die US-Bundesregierung hat den Bau einer Brücke zwischen dem Norden der Stadt Anchorage und Port McKenzie über den Knik Arm grundsätzlich gebilligt. Die Finanzierung der Kosten von etwa 700 Millionen Dollar ist aber längst nicht gesichert.

Alaska klagt gegen "Seelöwen-Erlass"
14.12.2010 Der Staat Alaska will gegen die Absicht der US-Regierung klagen, die Fischerei in den westlichen Aleuten zum Nutzen der Steller-Seelöwen einzuschränken. Dafür gebe es keine wissenschaftlich gerechtfertigten Gründe. Die Population wachse zur Zeit um ein bis eineinhalb Prozent pro Jahr.

Umweltschützer klagen gegen Gasbohrungen
14.12.2010 Eine Umweltschutzorganisation will gegen den Staat Alaska klagen, der dem Bergbauunternehmen Usibelli bei Healy in der Nähe des Denali-Nationalparks Bohrungen nach Methangas erlaubt hat.

Gute Umsätze bei Heilbutt und Kohlenfisch
11.12.2010 Aufgrund von Preisanhebungen betrug in diesem Jahr das Umsatzvolumen der Heilbuttfischerei in Alaska 193 Millionen Dollar - 61 Millionen mehr als 2009 (Hafenpreise). Die angelandete Menge war mit knapp 20000 Tonnen etwa gleich. Der zunehmend begehrte Kohlenfisch (Anoplopoma fimbria) brachte 82 Millionen Dollar (plus 4,9 Millionen Dollar).

Fischfang-Verzicht für Steller-Seelöwen
8.12.2010 Ab 1. Januar wird die Makrelen- und Kabeljaufischerei in den westlichen Aleuten stark eingeschränkt, um ausreichende Bestände zur Ernährung der gefährdeten Steller-Seelöwen sicherzustellen. Die Zahl dieser Tiere ist in den letzten 40 Jahren um 80 Prozent zurückgegangen.

Der Streit um die ANWR ist neu entbrannt
7.12.2010 Die Initiative von Politikern, Wissenschaftlern und Organisationen, Präsident Obama dazu aufzufordern, die Arctic National Wildlife Refuge (ANWR) im Nordosten Alaskas zum "National Monument" zu erheben, hat den Streit über die Nutzung der ANWR neu entfacht.
Die ANWR wurde vor 50 Jahren unter der Präsidentschaft Eisenhower als "Wildlife Range" auf einer Fläche von 8,9 Millionen acres begründet. Im Zuge der ANILCA-Gesetzgebung von Präsident Carter (ANILCA = Alaska National Interest Lands Conservation Act) wurde die Fläche etwas mehr als verdoppelt. Man ließ sich damals aber eine Hintertür für den Fall offen, dass man auf die Bodenschätze im Untergrund der ANWR zurückgreifen müsste.
Die knapp 80 000 Quadratkilometer große ANWR gliedert sich etwa zur Hälfte in eine "minimal management area" und in eine knapp gleich große "wilderness". Im Norden hat man einen 6100 Quadratkilometer großen Küstenbereich um die Siedlung Kaktovik unter den Vorbehalt gestellt, dass der Kongress im Bedarfsfall über die Ausbeutung der dort vermuteten Bodenschätze verfügen kann (angeblich 1,7 Billionen Liter Erdöl).
In der Vergangenheit wurde das vom Repräsentantenhaus elfmal versucht. Nur einmal stimmte auch der Senat zu, aber Präsident Clinton legte sein Veto ein.
Es wird angenommen, dass auch Präsident Obama dies tun würde.

Verfahren gegen das Pebble-Projekt eröffnet
6.12.2010 Vor einem Zivilgericht in Anchorage wurde jetzt ein Verfahren eröffnet, das neun Dörfer in der Bristol-Bay-Region zusammen mit weiteren Klägern gegen den Staat Alaska angestrengt haben und das die Verhinderung des sogenannten Pebble-Projekts - die Ausbeutung riesiger Gold-, Kupfer- und Molybdänvorkommen - zum Ziel hat, von dem eine Schädigung der Lachsfischerei befürchtet wird. Wären die Kläger erfolgreich, könnte das Projekt zumindest stark verzögert werden.

Susitna soll für den Stromexport optimiert werden
4.12.2010 Das Projekt eines Staudamms mit Wasserkraftwerk am Susitna River wird nun heftig diskutiert: Viele fragen, warum man nicht das ursprünglich erheblich größere Projekt realisieren und mit dem Ausbau des Leitungsnetzes nach Kanada und Washington (state) Möglichkeiten des Stromexports nutzen will.

Obama soll ANWR zum National Monument erheben
4.12.2010 Mehr als 80 Kongressabgeordnete, 170 Wissenschaftler, 300 Firmen und Organisationen sowie 22 religiöse Gemeinschaften haben Präsident Obama aufgefordert, die Arctic National Wildlife Refuge (ANWR) in den Status eines National Monument zu erheben, um sie ein für allemal dem Zugriff der Ölindustrie zu entziehen.

Großtanker aus Seenot gerettet
4.12.2010 Ein griechischer Großtanker unter liberianischer Flagge mit fast zwei Millionen Liter Heizöl und anderen Produkten an Bord geriet in der Nähe der Aleuteninsel Atka wegen Maschinenschadens in Seenot. Glücklicherweise war der schwere Schlepper Tor Viking II (18000 PS) in der Region und bugsierte das Schiff nach Dutch Harbor. Üblicherweise stehen dort nur sehr viel schwächere Schlepper zur Verfügung.

Heilbutt-Fangquoten sinken weiter
4.12.2010 Auch im kommenden Jahr werden die Fangquoten für Heilbutt wohl weiter sinken - im Gesamtdurchschnitt um fast 20 Prozent an der gesamten Westküste der USA und Kanadas. Südost-Alaska (der "panhandle") könnte es sogar mit fast 50 Prozent treffen. Eine Entscheidung fällt Ende Januar in Vancouver.

Obama will Ölbohrungen in der Tschuktschensee erlauben
1.12.2010 Die US-Bundesregierung will jetzt die Lockerung des nach der Katastrophe im Golf von Mexiko erlassenen Moratoriums für Öl- und Gas-Suchbohrungen in der Tschuktschensee prüfen, während früher in Aussicht gestellte Bohrungen östlich und westlich von Florida bis mindestens 2017 ausgeschlossen werden.

Kodiak will mehr Raketenstarts
1.12.2010 Kodiak hat eine große (militärische) Raketen-Abschussbasis, die aber selten genutzt wird. Seit der Gründung 1998 wurden dort nur 15 Raketen in den Orbit gebracht. Am 19. November erfolgte zum ersten Mal seit acht Jahren wieder ein Abschuss. Der nächste Start ist für den Mai 2011 geplant. Da die Basis weit von Besiedlungen entfernt und damit "protestsicher" ist, will man nun private Kunden werben.

Yukon-Goldrausch treibt Immobilienpreise
30.11.2010 Der neue "Goldrausch" im Yukon (siehe etwa Journal 18.8.2010 oder Bulletin "Alaska-Gold wie vor 100 Jahren") führt zu einem Anstieg der Grundstückspreise im Raum Dawson City und Whitehorse sowie zu erhöhten Umsätzen im Immobilienbereich.

Gustavus neuer Stop am Marine Highway
29.11.2010 Nachdem in Gustavus am Eingang der Glacier Bay ein neues Hafendock fertiggestellt wurde, konnte kürzlich die erste Fähre des Alaska Marine Highway anlegen. Im Sommer 2011 wird der reguläre Verkehr - zweimal wöchentlich - aufgenommen werden.

Wasserkraftprojekt im Susitna River
24.11.2010 Gouverneur Sean Parnell hat sich jetzt auf Vorschlag der Energiebehörde von Alaska für den Bau eines mehr als 200 Meter hohen Staudamms bei Watana im Susitna River (mündet nördlich von Anchorage in das Cook Inlet) zur Energiegewinnung ausgesprochen. Die Kosten werden auf 4,5 Milliarden Dollar geschätzt, die Bauzeit auf 10 bis 12 Jahre.

Schutzgebiet für Eisbären
24.11.2010 Die Obama-Regierung will eine Fläche von etwa 480000 Quadratkilometern im Norden Alaskas, zu 95 Prozent in der offenen Beaufort- und Tschuktschensee, als Eisbär-Schutzgebiet deklarieren. Wirtschaftliche Aktivitäten in diesem Bereich müssen die Schutzbedürfnisse der Polarbären berücksichtigen.

Probebohrungen im Cook Inlet
20.11.2010 Das australische Unternehmen Buccaneer Energy will - auch mit Fördermitteln eines von Präsident Obama aufgelegten Programms - im Cook Inlet Probebohrungen vornehmlich nach Gas zur lokalen Versorgung aufnehmen und damit etwa 300 Arbeitsplätze für die nächsten fünf Jahre sichern.

Künftig weniger Heilbutt-Fangcharter
21.11.2010  Eine neue Zulassungsregelung dürfte die Zahl der Heilbutt-Fangcharteranbieter ab Februar 2011 um ein Drittel verringern. Dann wird nur noch zum Transport von Heilbuttanglern in die Fanggebiete zugelassen, wer schon in den Jahren 2004 oder 2005 sowie 2008 eine Lizenz besaß. Ausgenommen sind Anbieter mit Bundeslizenz.

Alaska-Fischerei im Aufwind
20.11.2010 Für das Jahr 2011 wird mit gesteigerten Fängen von Pollock ("Seelachs") und Kabeljau sowie mit erneut guten Ergebnissen in der Rotlachsfischerei (Bristol Bay) und sogar mit exzellenten in der Buckellachsfischerei (Südost-Alaska) gerechnet.

Wird die Beringstraße bald untertunnelt?
2008 In der kommenden Woche soll sich eine internationale Konferenz in Moskau mit dem an sich schon sehr alten Projekt einer Untertunnelung der Beringstraße zur Verbindung von Sibirien und Alaska befassen. Als Initiator der Konferenz wird Viktor Razbegin genannt, ein hochrangiger Beamter im russischen Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Handel und seit langem Verfechter der Idee einer Verkehrsverbindung zwischen Alaska und Sibirien. Von amerikanischer Seite wird unter anderem Wally Hickel an der Konferenz teilnehmen; er war lange Gouverneur von Alaska und wirbt seit einem Vierteljahrhundert für das Bering-Projekt. Der geplante Tunnel - zeitweilig war auch ein Brückenbauwerk im Gespräch - wird von Skeptikern nicht so sehr als ein technisches Problem angesehen. Zweifel bestehen eher an seiner Finanzierbarkeit. Die Gesamtkosten werden auf 55 bis 65 Milliarden Dollar geschätzt. Der Anteil des Tunnelbauwerks soll dabei nur 10 bis 12 Milliarden Dollar betragen. Schwieriger erscheint die Verkehrsanbindung an bestehende Eisenbahnnetze in Sibirien und Nordamerika. Insgesamt müssten - etwa zu gleichen Teilen in Sibirien und in Alaska/Kanada - auf einer Gesamtstrecke von etwa 6000 Meilen Eisenbahnschienen neu verlegt werden. Wie problematisch das ist, lässt sich daran ersehen, dass man sich schon seit 60 Jahren bislang vergeblich darüber die Köpfe zerbricht, das Eisenbahnsystem von Alaska mit dem Kanadas zu verbinden. Die Regierungen von Russland und den USA scheinen sich im Hinblick auf das Bering-Projekt vorerst noch sehr zurückzuhalten. Der russischen Wirtschaft kann dagegen unterstellt werden, dass sie großes Interesse an der Realisierung hat: In Ostsibirien gibt es erhebliche Bodenschätze. Für deren Erschließung und Vermarktung wären Verkehrsverbindungen nach Ost und West eine ideale Voraussetzung. Alaska ist nicht ganz unerfahren mit Großprojekten. Die Trans-Alaska-Pipeline für den Transport des Erdöls aus den Bohrgebieten an der arktischen Küste zur Südküste Alaskas und der Trans Alaska Highway (der allerdings eher der Bedrohung der USA im Zweiten Weltkrieg durch die Japaner zu verdanken ist) sind Beispiele für geglückte Wagnisse. Jetzt will man auch eine Gas-Pipeline von Nordalaska nach Süden - Südküste Alaskas oder Kanada - bauen. Nicht realisiert wurden dagegen Projekte wie der Hafen von Point Hope, den man mit fünf Atombomben in die Wildnis sprengen wollte, der Aquädukt oder die Pipeline, mit denen man Wasser vom Yukon bis in den Südwesten der USA befördern wollte, der Rampart-Damm, mit dem man mitten in Alaska den größten Binnensee der Welt aufstauen wollte, die Denali City - ein klimatisierter Teflondom am Mount McKinley, der ein Erholungsparadies beherbergen sollte, oder „Anchorage’s tomorrowland“, eine futuristische, ebenfalls vollklimatisierte Megasiedlung, die durch eine Schwebebahn mit der Hauptstadt Alaskas verbunden werden sollte.

Gesetz für Erdgas-Pipeline
2007 Sarah Palin, seit November 2006 Gouverneurin des US-Bundesstaates Alaska, hat ihre neue Gesetzesvorlage zur Regelung der Bedingungen für den Bau einer Erdgas-Pipeline von der Nordküste an bestehende Leitungsnetze in Alaska oder Kanada erfolgreich durchs Parlament gebracht. Ihr Vorgänger Murkowski war mit einem entsprechenden Gesetz gescheitert, da es von der Parlamentsmehrheit als zu industriefreundlich angesehen worden war. Die potentiellen Vertragspartner – Exxon Mobil, BP und Conoco Phillips – und andere Industriegruppen kritisierten das Gesetz mit der Begründung, es laste der Wirtschaft zu große Risiken auf. Sie drohten damit, den Bau einer Gaspipeline wegen dieser Risiken nicht in Erwägung zu ziehen. Der in Aussicht genommene Verlauf der Pipeline folgt von der Prudhoe Bay bis Fairbanks und Delta Junction dem Lauf der vorhandenen Ölpipeline. Danach könnte die Gasleitung an die Trasse des Alaska Highway angelehnt und über Whitehorse nach Fort Nelson geführt und dort oder weiter südöstlich an das kanadische Leitungssystem angeschlossen werden.

Weniger Holzeinschlag im Tongass Forest
2007 Ein Waldgebiet von mehr als 800000 Hektar im Tongass National Forest wird vorerst für die Aktivitäten der Holzwirtschaft gesperrt. Darauf einigten sich Umweltschutzorganisationen und die US-Forstverwaltung. Die Vereinbarung muss noch vom Bezirksgericht in Anchorage gebilligt werden. Die Holzwirtschaft darf in der nächsten Zeit begrenzte Mengen in Waldgebieten einschlagen, die durch Straßen erschlossen sind. Die gesperrten Gebiete liegen abseits des vorhandenen Straßensystems. Die Forstverwaltung hat angekündigt, neue Bewirtschaftungspläne vorzulegen, die auch wieder Einschlagbereiche abseits des Straßensystems vorsehen. Die Umweltorganisationen sind aber zuversichtlich, dass sie bis dahin ihren öffentlichen Druck so erheblich verstärken können, dass sich die Forstverwaltung stark einschränken werde. Seit den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist der Holzeinschlag im Tongass Forest stark zurückgegangen, da die Holzwirtschaft ihre Aktivitäten verstärkt in Entwicklungsländer verlagert hat, wo sie kostengünstiger einschlagen kann.

Wird Alaska Weizenland?
2006 Mit zunehmender globaler Erwärmung kann für das südliche Zentralalaska schon in wenigen Jahrzehnten der Zeitpunkt kommen, zu dem der Anbau von Weizen möglich werden könnte. Nach unterschiedlichen Berechnungen könnte es 2050 oder 2080 soweit sein. Unter Umständen wäre der Anbau auch schon früher möglich.

Exxon Mobil will in Berufung gehen
2006 Die Mineralölgesellschaft Exxon Mobil will sich mit der Verringerung der Schadenersatzsumme für das Unglück ihres Tankers „Exxon Valdez“ von 4,5 auf 2,5 Milliarden US-Dollar nicht zufriedengeben und das Oberste US-Gericht anrufen. Die Gesellschaft hat immer darauf beharrt, mehr als 25 Millionen Dollar Schadensersatz seien nicht gerechtfertigt. Sie verweist darauf, dass sie bereits mehr als 3,5 Milliarden Dollar freiwillig gezahlt habe. Von den 34000 Klägern, die von Exxon Mobil Entschädigung fordern, sind etwa 3000 mittlerweile verstorben.

Seelachs-Fangquote verringert
2006 Der North Pacific Fishery Management Council hat die Fangquote für den Bering Sea Pollock (im deutschen Sprachraum allgemein „Seelachs“ genannt) um etwa 6 Prozent auf knapp 1,4 Millionen Tonnen im Jahr 2007 gesenkt. Aus Pollock (Seelachs) werden vornehmlich Fischstäbchen und Surimi-Paste (Krebs-Imitation) hergestellt. Anlass für die Verringerung der Fangquote ist ein Bestandsrückgang, der einerseits auf eine Abwanderung der Pollock-Schwärme nach Norden (in russische Gewässer) zurückzuführen ist, aber auch auf einen Rückgang der Zooplanktonmengen, der Nahrung des Pollock, sowie auf die Zunahme einer bestimmten Flunder, die sich vom Pollock-Nachwuchs ernährt.

Alaskas „Prekariat“ wächst
2006 Steigende Lebenshaltungskosten und sinkende Einkünfte versetzen immer mehr Familien in Alaska in so ernste Not, dass sie um Hilfe bitten müssen. In Kodiak melden Hilfsorganisationen eine bis zu fünffache Nachfrage nach Unterstützung. Das ist teilweise auf Krankheit, Kurzarbeit oder Firmenschließungen zurückzuführen, oft auf immens steigende Preise - etwa für Heizmaterialien, Strom, Miete oder Arztrechnungen -, aber auch auf die Einschränkung behördlicher Hilfsmaßnahmen

Ölförderung in der Bristol Bay?
2006 Die kommerzielle Fischereiwirtschaft und Naturschützer fürchten eine Öffnung der südwestlichen Bristol Bay und der südöstlichen Beringsee für Erdölbohrungen, weil Präsident George W. Bush damit vielleicht der Ölindustrie einen letzten Dienst erweisen will, bevor die neue demokratische Kongressmehrheit das verhindern könnte. Ölbohrungen in der Bristol Bay werden von Naturschützern und Fischern als Katastrophe für die dortige Meeresfauna angesehen. Die Bristol Bay ist unter anderem die Weltregion mit dem größten Aufkommen an Pazifischem Rotlachs. Die Befürworter der Bohrungen erwarten 11500 neue Arbeitsplätze - ein in der Region sehr wichtiger Aspekt.

Point-Thomson-Pachtvertrag gekündigt
2006 Wenige Tage vor dem Ende seiner Amtszeit hat Alaskas Gouverneur Frank Murkowski den Pachtvertrag für das Point-Thomson-Feld an der Nordküste, etwa 60 Meilen östlich von Prudhoe Bay und unmittelbar angrenzend an die Arctic National Wildlife Refuge (ANWR), gekündigt. Er wollte damit die Pächter - allen voran die mit 53 Prozent vorherrschende Gesellschaft Exxon Mobil - zur Ausbeutung des Feldes veranlassen, das praktisch seit 30 Jahren nicht genutzt wird. Im Point-Thomson-Feld liegt ein Erdgasvorkommen von etwa einer Billion Kubikmetern, neben Erdöl im Umfang von etwa 300 Millionen Barrels (à 159 Liter). Im Hinblick auf die bislang ausgebliebene Nutzung wird allerdings darauf hingewiesen, dass der Preis für Erdgas erst in den letzten Jahren auf eine Höhe gestiegen sei, die eine Nutzung wirtschaftlich sinnvoll erscheinen lasse.

Elektrischer Strom aus Gezeiten
2006 Die technischen Möglichkeiten, durch Nutzung von Gezeitenströmungen einfach und preisgünstig elektrischen Strom zu erzeugen, sind nach Meinung von Experten mittlerweile zur Einsatzreife entwickelt worden. Seit vier Jahren arbeiten bereits zwölf Unternehmen in den Vereinigten Staaten daran, geeignete Standorte festzulegen. Die erste Pilotanlage dürfte in Kürze im New Yorker East River zwischen Manhattan und Queens errichtet werden. Damit sollen die Auswirkungen einer Großanlage mit etwa 300 Turbinen für 10 Megawatt auf die Fischpopulation geprüft werden. In Alaska sind Standorte im Cook Inlet (Knik Arm) und in der Resurrection Bay (Seward) in der Prüfung.

Lachsfischer erzielten höhere Preise
2006 Mit Ausnahme des Sockeye haben kommerzielle Lachsfischer in Alaska im Jahre 2006 höhere Preise erzielt als im vergangenen Jahr, und die Preise könnten weiter steigen. Insgesamt wurden 2006 mehr als 141 Millionen Lachse gefangen, das repräsentiert einen Warenwert von 309 Millionen Dollar. Für Chinook (king salmon) wurden am Dock im Schnitt 2,77 Dollar pro Pfund (2005: 2,23 Dollar) erzielt, für Coho 0,99 Dollar (0,75 Dollar). Chum salmon (Hundslachs) war mit etwa 26 Cent pro Pfund 5 Cent teurer als im letzten Jahr - eine Steigerung um 19 Prozent. Pink salmon kostete 13 Cent, 1 Cent mehr als 2005. Sockeye dagegen war 2006 mit 67 Cent pro Pfund um 7 Cent billiger als 2005. Der Export von gefrorenem Sockeye-Lachs nach Japan geht zurück, weil dort verstärkt Zuchtlachs nachgefragt wird. In Europa und im US-Markt wenden sich die Verbraucher aber wieder stärker dem Wildlachs zu. Buckellachs (pink salmon), mengenmäßig die führende Sorte, wird fast ausnahmslos zu Dosenware verarbeitet, neuerdings aber - ebenso wie Hundslachs (chum) - zunehmend auch gefroren exportiert, um in Ländern mit niedrigerem Lohnniveau zu Croquetten und ähnlichen Produkten verarbeitet zu werden.

Lachsfischer erzielten höhere Preise
2006 Mit Ausnahme des Sockeye haben kommerzielle Lachsfischer in Alaska im Jahre 2006 höhere Preise erzielt als im vergangenen Jahr, und die Preise könnten weiter steigen. Insgesamt wurden 2006 mehr als 141 Millionen Lachse gefangen, das repräsentiert einen Warenwert von 309 Millionen Dollar. Für Chinook (king salmon) wurden am Dock im Schnitt 2,77 Dollar pro Pfund (2005: 2,23 Dollar) erzielt, für Coho 0,99 Dollar (0,75 Dollar). Chum salmon (Hundslachs) war mit etwa 26 Cent pro Pfund 5 Cent teurer als im letzten Jahr - eine Steigerung um 19 Prozent. Pink salmon kostete 13 Cent, 1 Cent mehr als 2005. Sockeye dagegen war 2006 mit 67 Cent pro Pfund um 7 Cent billiger als 2005. Der Export von gefrorenem Sockeye-Lachs nach Japan geht zurück, weil dort verstärkt Zuchtlachs nachgefragt wird. In Europa und im US-Markt wenden sich die Verbraucher aber wieder stärker dem Wildlachs zu. Buckellachs (pink salmon), mengenmäßig die führende Sorte, wird fast ausnahmslos zu Dosenware verarbeitet, neuerdings aber - ebenso wie Hundslachs (chum) - zunehmend auch gefroren exportiert, um in Ländern mit niedrigerem Lohnniveau zu Croquetten und ähnlichen Produkten verarbeitet zu werden.

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